Kann ich von medizinischem Cannabis abhängig werden?
Viele Patient:innen sind unsicher, ob sie durch eine Cannabistherapie abhängig werden können – schließlich ist Cannabis auch als Freizeitdroge bekannt. Die gute Nachricht: Medizinisches Cannabis birgt deutlich weniger Risiko, wenn es ärztlich begleitet und richtig eingesetzt wird.
In diesem Beitrag erfährst du, wie Abhängigkeit entsteht, wie hoch das Risiko bei Medizinalcannabis wirklich ist – und was du im Blick behalten solltest.
Was bedeutet „Abhängigkeit“ überhaupt?
Medizinisch unterscheidet man zwischen:
- Psychischer Abhängigkeit (z. B. Verlangen nach Wirkung, Kontrolle geht verloren) - Physischer Abhängigkeit (körperliche Entzugssymptome beim Absetzen) - Toleranzentwicklung (es wird mit der Zeit mehr benötigt, um denselben Effekt zu erzielen)
Diese Begriffe werden im Alltag oft vermischt – wichtig ist: Nicht jeder regelmäßige Gebrauch führt automatisch zur Abhängigkeit.
Wie hoch ist das Risiko bei medizinischem Cannabis?
Laut aktuellen Studien liegt das Risiko einer Cannabisabhängigkeit im Freizeitkonsum bei ca. 9 % der Konsumenten.
Bei therapeutischer Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist das Risiko deutlich niedriger – vor allem, weil:
- die Dosierung kontrolliert wird. - keine psychoaktive Überdosierung angestrebt wird. - Patient:innen nicht „high“ werden wollen, sondern symptomfrei.
Auch die Wirkstoffzusammensetzung (THC vs. CBD) spielt eine Rolle. CBD ist nicht abhängig machend, THC in medizinischer Dosierung hat ein moderat niedriges Risiko.
Wer ist besonders gefährdet?
Ein leicht erhöhtes Risiko besteht bei:
- Vorerkrankungen wie Suchterkrankungen oder Psychosen - Sehr hoher, unkontrollierter THC-Dosierung - Fehlender ärztlicher Begleitung
Wichtig: Die meisten Cannabispatient:innen zeigen kein suchtartiges Verhalten – insbesondere, wenn die Einnahme verantwortungsvoll und gemäß ärztlicher Anweisung erfolgt.
Gibt es Entzugserscheinungen beim Absetzen?
In Einzelfällen kann es beim Absetzen von THC-haltigen Medikamenten zu leichten Entzugserscheinungen kommen:
- Reizbarkeit - Schlafstörungen - Appetitverlust - Unruhe
Diese Symptome sind meist mild und vorübergehend – vergleichbar mit dem Absetzen anderer Medikamente. CBD ist nicht mit Entzugserscheinungen verbunden.
Wie beuge ich Risiken vor?
- Halte dich an die ärztlich empfohlene Dosis
- Keine „Selbstexperimente“ mit Dosierung oder Konsumhäufigkeit
- Keine parallele Nutzung von Freizeit-Cannabis
- Regelmäßige Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Ärztin
- Dokumentiere deine Symptome und Wirkung (z. B. mit einer App)
Stimmen aus der Praxis
„Ich hatte Angst, dass ich davon nicht mehr loskomme. Aber die Tropfen helfen mir einfach gegen die Schmerzen – ich habe kein Verlangen danach, wenn ich sie mal nicht brauche.“
Lars Y. (46), Arthrosepatient
„Mein Arzt hat mit mir ganz genau besprochen, wie wir langsam anfangen. Ich bin froh, dass alles so gut begleitet wird – das gibt Sicherheit.“
Martina J. (59), MS-Patientin
Risiko gering – bei richtiger Anwendung
Die Sorge vor Abhängigkeit ist verständlich, aber bei medizinischem Cannabis nicht mit dem Freizeitkonsum vergleichbar.
Wer ärztlich betreut wird, keine riskanten Dosen verwendet und verantwortungsvoll mit dem Medikament umgeht, hat ein sehr geringes Risiko, abhängig zu werden.
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