Cannabis bei Multipler Sklerose (MS)
Wenn der Körper bremst, was der Kopf noch will
Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie verläuft meist in Schüben und kann unterschiedlichste Symptome hervorrufen – von Muskelkrämpfen und Spastiken über Schmerzen, Müdigkeit und Sehstörungen bis hin zu Stimmungsschwankungen. Viele Betroffene empfinden die Kombination aus körperlichen Einschränkungen und psychischer Belastung als besonders herausfordernd. Cannabis kann helfen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern – vor allem dort, wo klassische Therapien an ihre Grenzen stoßen.
Wie Cannabis bei MS helfen kann
Entspannung, Schmerzlinderung und besserer Schlaf
Cannabinoide wie THC und CBD können über das Endocannabinoid-System direkt auf Nervenzellen und Muskeln wirken. Besonders bei Spastiken, Schmerzen und Schlafproblemen kann Cannabis gezielt unterstützen – ohne die oft belastenden Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente.
Mögliche Wirkungen bei MS:
  • Entspannung von verkrampfter Muskulatur
  • Linderung von Nervenschmerzen und Spastiken
  • Verbesserter Schlaf und weniger nächtliche Unruhe
  • Reduzierung von Muskelzittern und Bewegungseinschränkungen
  • Ausgleich von Stimmungsschwankungen und innerer Unruhe
Wann eine Cannabistherapie bei MS in Frage kommt
Medizinisches Cannabis kann helfen bei:
  • Chronischen Spastiken, die auf andere Medikamente kaum ansprechen
  • Nervenschmerzen und Missempfindungen
  • Starker innerer Unruhe, Schlafproblemen oder Erschöpfung
  • Nebenwirkungen klassischer MS-Therapien
  • Unterstützungsbedarf in der palliativen oder langjährigen Begleittherapie
Erfahrungen von Betroffenen
„Vor allem abends waren meine Beine oft wie aus Stein. Die Tropfen helfen mir runterzukommen – ich schlafe wieder durch.“
Heiko W. (55)
MS seit 12 Jahren
„Ich kann die Spastiken nicht ausschalten, aber ich habe sie viel besser im Griff. Dadurch brauche ich weniger Medikamente.“
Sandra B. (47)
schubförmiger Verlauf
„Cannabis hilft mir, wenn ich Schmerzen habe – aber auch, wenn mein Kopf einfach nicht zur Ruhe kommt.“
Manuel K. (39)
progrediente MS
„Ich dachte lange, Cannabis ist keine echte Option. Heute ist es ein fester Teil meiner Therapie – ich bin beweglicher und entspannter.“
Petra P. (61)
MS & Fatigue-Syndrom
„Ich nutze es ergänzend zur Physiotherapie – die Wirkung ist für mich spürbar: mehr Ruhe in den Beinen, weniger Verkrampfung im Alltag.“
Nico E. (33)
MS seit dem 25. Lebensjahr
So läuft die Behandlung ab
Schritt für Schritt zur individuellen Therapie
1
Videosprechstunde mit ärztlicher Beratung – MS-Verlauf, Beschwerden und bisherige Therapien werden besprochen
2
Rezept bei Eignung – individuell abgestimmt auf Symptome wie Spastik, Schmerzen, Schlaf
3
Medikament aus der Apotheke – je nach Bedarf Tropfen, Blüten oder Kapseln
4
Begleitende Kontrolle – Wirkung und Dosierung werden regelmäßig angepasst
Häufige Fragen zur Cannabistherapie bei MS
Welche Cannabisform eignet sich bei MS?
Bei MS kommen oft Tropfen (Extrakte) mit THC und CBD zum Einsatz – sie wirken länger und gleichmäßiger. Bei akuten Spastiken oder starken Unruhezuständen kann auch die Inhalation über einen Vaporizer hilfreich sein. Welche Form am besten passt, wird gemeinsam mit dem behandelnden Arzt entschieden.
Wie schnell wirkt die Therapie?
Inhalierte Blüten wirken innerhalb weniger Minuten – ideal bei akuten Beschwerden. Tropfen entfalten ihre Wirkung etwas langsamer, aber gleichmäßiger. Viele Patient:innen berichten nach wenigen Tagen bis Wochen von einer spürbaren Verbesserung.
Was kostet die Behandlung?
Je nach Dosierung und Präparat können die Kosten zwischen 80 und 300 Euro pro Monat liegen. Bei entsprechender medizinischer Begründung kann ein Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse gestellt werden.
Wird das von der Krankenkasse übernommen?
Ja – insbesondere bei Spastiken im Zusammenhang mit MS, wenn andere Medikamente nicht ausreichend helfen oder schlecht vertragen werden. Die ärztliche Einschätzung ist dabei entscheidend – viele Ärzt:innen und Plattformen unterstützen beim Antrag.
Darf ich unter Einfluss Auto fahren?
Ja, bei regelmäßiger ärztlich begleiteter Einnahme und stabiler Dosis darfst du grundsätzlich am Straßenverkehr teilnehmen. Führe am besten immer Dein Rezept oder Deinen Patient:innenausweis mit Dir – und vermeide Fahrten direkt nach der Einnahme.
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