Cannabis und Ernährung – gibt es Zusammenhänge?
Medizinisches Cannabis beeinflusst nicht nur Schmerzen oder Schlaf – auch der Appetit, die Verdauung und sogar der Stoffwechsel können davon betroffen sein. Doch was steckt dahinter? Wie wirken sich THC und CBD auf das Essverhalten aus? Und gibt es Hinweise, dass Ernährung die Wirkung von Cannabis unterstützen oder beeinflussen kann?
Warum Cannabis Einfluss auf den Appetit hat

Viele Menschen kennen den typischen „Heißhunger“ nach dem Konsum von Cannabis – medizinisch nennt man das Hyperphagie. Dahinter steckt eine ganz natürliche Wirkung:
THC regt die Ausschüttung von Dopamin an und aktiviert bestimmte Rezeptoren im Hypothalamus, die für Hunger und Essverlangen zuständig sind.
Auch Geruch und Geschmackssinn werden durch THC geschärft – das macht das Essen nach der Einnahme oft besonders angenehm.
Diese Wirkung ist medizinisch nützlich bei:
- Krebspatient:innen mit Appetitverlust - Menschen mit Essstörungen wie Anorexie - HIV/AIDS, bei starkem Gewichtsverlust
CBD – das Gegenteil von „Fressflash“?

Im Gegensatz zu THC wirkt CBD eher ausgleichend auf den Appetit. Studien zeigen, dass es:
- den Appetit nicht zwangsläufig steigert. - bei manchen Menschen sogar leicht appetithemmend wirken kann. - eine ausbalancierende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben könnte.
CBD wird deshalb auch in der Forschung zu Übergewicht, Diabetes und metabolischem Syndrom untersucht.
Cannabis, Stoffwechsel & Nährstoffaufnahme

Cannabinoide wirken auf das Endocannabinoid-System, das unter anderem auch:
- die Energieverwertung, - den Glukosestoffwechsel, - und die Fettverbrennung beeinflusst.
Langfristiger Cannabiskonsum verändert z. T. die Fettverteilung im Körper und kann bei regelmäßiger Anwendung sogar zu niedrigeren BMI-Werten führen – vermutlich wegen eines veränderten Insulinhaushalts. Das bedeutet aber nicht, dass Cannabis eine Diät ersetzt.
Ernährung & Cannabis – gibt es Wechselwirkungen?

Die Art, wie du dich ernährst, kann die Wirkung deiner Cannabistherapie beeinflussen:
- Fette Mahlzeiten (z. B. mit Avocado, Nüssen, Ölen) können die Aufnahme von Cannabinoiden aus Tropfen oder Ölen verbessern – weil sie fettlöslich sind. - Koffein kann die Wirkung von THC verstärken – manche empfinden das als angenehm, andere als zu intensiv. - Zuckerreiche Ernährung kann zu Schwankungen im Blutzuckerspiegel führen, was die Wirkung von CBD beeinflussen könnte.
Tipp: Tropfen oder Kapseln am besten nach einer kleinen, fettbetonten Mahlzeit einnehmen, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
Gibt es „cannabisfreundliche“ Ernährung?

Zwar gibt es keine spezielle „Cannabis-Diät“, aber eine ausgewogene Ernährung kann die Therapie unterstützen:
- Ausreichend Omega-3-Fettsäuren – wichtig für das Endocannabinoid-System
- Wenig Zucker – stabilisiert den Blutzucker und die Stimmung
- Entzündungshemmende Lebensmittel (z. B. Kurkuma, Ingwer, Blattgemüse) – verstärken CBD-Wirkung
- Gute Darmgesundheit – da viele Cannabinoid-Rezeptoren im Darm sitzen
Stimmen aus der Praxis

„Wenn ich CBD-Öl nüchtern nehme, spüre ich wenig. Nach dem Frühstück mit etwas Fett merke ich eine viel klarere Wirkung”
Jonas P. (41), Patient mit Schlaf- und Angststörungen
„Ich nutze THC-haltige Tropfen zur Appetitanregung während der Chemotherapie – und esse danach gezielt kalorienreich und nährstoffdicht.“
Lea T. (59), Brustkrebs-Patientin

Ernährung und Cannabis – eine Wechselwirkung, die man nutzen kann. Cannabis beeinflusst Appetit, Verdauung und Stoffwechsel – und umgekehrt kann auch deine Ernährung einen Einfluss auf die Wirkung von Cannabis haben. Wer seine Therapie unterstützt, indem er bewusst isst, profitiert oft spürbar.
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